Wechselkursentwicklung bestimmt die Währungszusammensetzung staatlicher Reserven
Ein seit Längerem bestehendes Rätsel in der internationalen Finanzwelt ist die Konstanz des Anteils des Dollars an den staatlichen Währungsreserven - er verharrt bei über 60%, während der Anteil der US-Wirtschaft an der weltweiten Produktion auf weniger als ein Viertel gefallen ist. In diesem Artikel wird argumentiert, dass die Bedeutung des Dollars nicht auf die Wirtschaftsleistung der USA, sondern der Länder mit relativ stabilen Wechselkursen gegenüber dem Dollar - der „Dollarzone" - zurückzuführen ist. Sofern eine Währung in geringerem Masse gegenüber dem Dollar schwankt als gegenüber anderen wichtigen Währungen, stellen Reserven mit einem erheblichen Dollaranteil ein geringeres Risiko dar, wenn die Renditen in Landeswährung gemessen werden. Zeitreihen und Querschnittsdaten sprechen für einen Zusammenhang zwischen der Wechselkursentwicklung und der Währungszusammensetzung von staatlichen Reserven.
JEL-Klassifizierung: E58, F31, F33.