III. Die Weltwirtschaft: Erholung bald abgeschlossen, Finanzzyklen am Wendepunkt?
Die globale Konjunktur zog im Berichtsjahr deutlich an, und Anfang 2017 verzeichneten praktisch alle großen Volkswirtschaften einen Aufschwung. Ein wesentlicher Bestimmungsfaktor der Gesamtnachfrage war der Konsum, aber auch die Investitionen der Unternehmen ließen Anzeichen einer Erholung erkennen. Gleichzeitig deuteten rückläufige Messgrößen der wirtschaftlichen Unterauslastung darauf hin, dass die Expansion allmählich ihren Höhepunkt erreichte. Viele Länder befanden sich in der Aufschwungphase des Finanzzyklus, was die Konjunktur unterstützte. Teilweise mit dem Finanzzyklus zusammenhängend, bestehen einige mittelfristige Risiken für einen nachhaltigen Wirtschaftsaufschwung. Vorlaufindikatoren finanzieller Anspannungen deuten in mehreren Volkswirtschaften, die nicht im Zentrum der Großen Finanzkrise standen, auf Risiken infolge einer hohen Verschuldung des privaten Sektors und hoher Wohnimmobilienpreise hin. Die hohe Verschuldung der privaten Haushalte könnte in einigen Ländern die Nachfrage in Mitleidenschaft ziehen, insbesondere wenn steigende Zinssätze die Schuldendienstlast erhöhen. Außerdem könnte die Investitionstätigkeit durch das schwache Produktivitätswachstum und die hohe Unternehmensverschuldung gedämpft werden. Und schließlich könnten zunehmende protektionistische Tendenzen den Wirtschaftsausblick trüben. Allerdings eröffnet die aktuell günstige Lage Möglichkeiten zur Umsetzung von Maßnahmen, um die Widerstandsfähigkeit zu erhöhen und die Risiken für ein nachhaltiges Wachstum zu mindern.