VI. Der Finanzsektor: Zeit für ein neues Kapitel
Die Rahmenregelungen von Basel III stehen kurz vor ihrem Abschluss. Neben den noch zu treffenden Kalibrierungsentscheidungen ist nun die einheitliche und vollständige Umsetzung, einschließlich einer strengeren Überwachung, von zentraler Bedeutung. Geringere regulatorische Unsicherheit bedeutet für die Banken, dass sie weiter daran arbeiten müssen, ihre Geschäftsmodelle an das neue Marktumfeld anzupassen. Dazu gehört die Bewältigung von Altlasten, beispielsweise im Zusammenhang mit notleidenden Krediten - eine Anpassung, die unter schwierigen makroökonomischen Bedingungen und in einem Umfeld niedriger oder sogar negativer Zinssätze erfolgen muss. Sobald die Sanierung des Finanzsektors abgeschlossen ist, werden sicherere und solidere Banken zweifellos zu einer widerstandsfähigeren Wirtschaft beitragen. Gleichzeitig stellen sich neue aufsichtsrechtliche Fragen, denn die Risikoverlagerung zwischen Bankensektor und Nichtbankintermediären hält an. Eine besondere Bedeutung kommt dabei der Versicherungsaufsicht und der Regulierung von Investmentfonds zu.