Finanzmärkte

BIS Annual Economic Report  | 
24. Juni 2007

Die Preise risikoreicher Vermögenswerte setzten ihren Anstieg fast das ganze Jahr 2006 und Anfang 2007 fort. In diesem Zeitraum kam es zu zwei Verkaufswellen, die jedoch keinen längeren Abschwung einläuteten, sondern sich als kurzfristige Korrekturen erwiesen. Einige Aktienmärkte erreichten historische Höchststände, während eine Reihe von Kreditspreads auf neue Tiefstmarken fielen. Diese Entwicklungen erfolgten trotz schwächerer Wirtschaftsaussichten in den USA und Anzeichen dafür, dass das Wachstum der Weltwirtschaft einen Scheitelpunkt erreicht haben könnte. In diesem Umfeld stabilisierten sich die Staatsanleiherenditen in den fortgeschrittenen Industrieländern gegen Mitte 2006 und begannen danach leicht nachzugeben. Besonders in den USA sanken die langfristigen Anleiherenditen in der zweiten Jahreshälfte. Darin spiegelten sich die Bedenken der Anleger hinsichtlich der Wachstumsaussichten in den USA und ihre Erwartung einer Lockerung der Geldpolitik wider. In Japan stützten die nach wie vor günstigeren wirtschaftlichen Aussichten die Anleiherenditen etwas. Gleichzeitig hellten sich die Wachstumsperspektiven für den Euro-Raum zunehmend auf und führten schließlich zu steigenden Renditen bei Euro-Anleihen.

Das anhaltend kräftige Gewinnwachstum war eine wichtige Einflussgröße für den Aufschwung an den Aktien- und Kreditmärkten entwickelter Volkswirtschaften. überdies erhielten die Aktienmärkte durch weitere Veränderungen in der Kapitalstruktur Auftrieb: Hier waren erneute Aktienrückkäufe sowie eine erhebliche Zunahme der Fusionen und übernahmen von Bedeutung. In ähnlicher Weise gingen haussierende Märkte in den aufstrebenden Volkswirtschaften mit verbesserten Kreditratings und einem insgesamt robusten gesamtwirtschaftlichen Umfeld einher. An all diesen Märkten dürfte jedoch die steigende Risikobereitschaft zu dem Aufwärtstrend der Preise beigetragen haben.